Katholische Influencerinnen und Social-Media-Beauftragte treffen einander von 28. bis 29. Juli zum Austausch über digitale Evangelisierung
Wien, 26.07.2025 (KAP) Einen lebensbejahenden Glauben zu zeigen und Fake News sowie Polarisierung nicht zu unterstützen: Das sei eine der größten Herausforderungen in sozialen Medien, erklärte Gabriele Eder-Cakl, Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts (ÖPI), gegenüber Kathpress im Vorfeld eines Treffens digitaler Missionare und katholischer Influencerinnen in Rom. Von 28. bis 29. Juli versammeln sich auf Einladung des vatikanischen Kommunikationsdikasteriums rund 1.000 "Missionaries of Hope" - Blogger und Social-Media-Aktive - aus aller Welt, um sich über digitale Evangelisierung auszutauschen. Dabei müsse "die größtmögliche Vielfalt an Glaubensrichtungen" im Mittelpunkt stehen, so die Theologin.
Die ÖPI-Leiterin selbst wolle in sozialen Medien authentisches Leben zeigen: "Die Menschen, die mir in den sozialen Medien folgen, sollen sehen, dass sich dies auch in meinem Alltag, im Rhythmus des Kirchenjahres, widerspiegelt." Dies bedeute auch, Vielfalt zu fördern, in den Dialog zu treten und Menschen seelsorglich zu begleiten: "Bilder und Texte sind mir dabei besonders wichtig". In den sozialen Medien sollte daher nicht ein "engstirniger, einseitiger und fundamentalistischer Glaube" im Fokus sein, sondern Dialog.
Österreich ist in Rom prominent vertreten, u.a. mit Eder-Cakl, dem Wiener Franziskaner P. Manuel Sandesh, Missio-Mitarbeiterin Anne Fleck, Young-Missio-Leiter Johannes Schwarz und Ana Stanic von der Diözese Innsbruck. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Messe, Workshops zu digitaler Pastoral, eine Gebetswache, Bußliturgie sowie eine Pilgerreise zur Heiligen Pforte im Petersdom. Am zweiten Tag findet eine zentrale Messe in der Petersbasilika statt, gefolgt von einem öffentlichen Treffen auf der Piazza Risorgimento. Virtuelle Angebote ergänzen das Programm (www.digitalismissio.org).
"Digitale Kirche" in Österreich
Im digitalen Raum sei Kirche einerseits Gastgeberin, die Seelsorge und Hilfe anbietet, andererseits auch "Gast in der digitalen Welt der Menschen". Das könne auch im digitalen Raum zu wertvollen Gesprächen führen, "in denen Jesus und Gott eine wichtige Rolle spielen".
Als positiv berührendes Beispiel führte Eder-Cakl die Reaktionen auf einen Amoklauf an einer Grazer Schule via sozialer Medien an, wo viele Menschen online Kerzen geteilt und ihre Trauer öffentlich gemacht hätten. Auch die Aktion "beblessed.at" - ein Segen für junge Menschen vor Prüfungen - habe "viele bewegt und das Leben junger Menschen berührt".
Im Rahmen des Treffens in Rom will Eder-Cakl Erfahrungen aus Österreich einbringen, etwa aus Workshops zu Themen wie "Hilfe bei Hassrede", "Content Management", "USP Christian" oder "Visionen verwirklichen". Für sie sei es entscheidend, auf fundierter theologischer Basis zu agieren - zugleich aber offen zu bleiben für das, was junge Menschen heute bewegt. "Das verändert mich und hilft mir, in meinem Glauben zu wachsen."
Derzeit widmet sich das Österreichische Pastoralinstitut der Aufgabe, ein Netzwerk der digitalen Kirche in Österreich zu bilden. Die eigens eingerichtete Arbeitsgruppe "Digitale Seelsorge" mit Vertreterinnen und Vertretern aus Pastoral, Kommunikation, Kirchenentwicklung, Orden und Kirchenbeitrag koordiniert die Initiativen der digitalen Seelsorge. Dazu zählen nahezu alle Seelsorgebereiche der Katholischen Kirche in Österreich: die Pfarrseelsorge ebenso wie Trauerpastoral, geistliche Begleitung, Telefonseelsorge, Pilgerbegleitung und Gottesdienstübertragungen, hieß es seitens des Pastoralinstituts. (Info: www.digitalismissio.org)