Kommunikations- und Erziehungsberaterin übernimmt mit 1. September
Salzburg, 02.07.2025 (KAP) Barbara Rampl ist die designierte neue Leiterin der Stabsstelle für Prävention von Missbrauch und Gewalt der Erzdiözese Salzburg. Die Referentin und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung im Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg übernimmt mit 1. September die Leitung von Angelika Hechl, Geschäftsführerin der Katholischen Jungschar Salzburg. Rampl, Kommunikations- und Erziehungsberaterin, sieht ihre Aufgabe darin, "Menschen dahingehend zu sensibilisieren, dass Gewalt mehrere Formen hat, als nur die rein physische, körperliche", wird sie in einer Aussendung der Erzdiözese vom Mittwoch zitiert.
"Gewalt fängt bei der Sprache an und Sprache schafft Wirklichkeit", so Rampl. Wer mit sich selbst in Verbindung und im Reinen sei, sich empathisch mitteilen könne, habe verbale Gewalt nicht nötig. Prävention bedeute daher auch Unterstützung zur gesunden Selbstfürsorge aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Dabei ist mir Klarheit besonders wichtig - im Sinne von gut verständlicher Sprache als auch von authentischer Ehrlichkeit."
Seit 2012 ist die "Stabsstelle Prävention" bei der Katholischen Jungschar Salzburg angesiedelt, die sich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema "Nähe und Distanz in der Arbeit mit Kindern" auseinandersetzt. Die Aufgaben der diözesanen Stabsstelle bestehen laut eigenen Angaben unter anderem in der Sensibilisierung für das Thema sexualisierte Gewalt, in der Professionalisierung der mit jungen Menschen arbeitenden Mitarbeitenden sowie in der Information und Beratung von Personen und Einrichtungen.
Seit ihrer Einrichtung im Jahr 2012 nahmen bis Juni 2025 insgesamt 2.137 Personen an Präventionsveranstaltungen teil. Zielgruppen für Schulungen sind unter anderem Gruppenleitende und Ehrenamtliche von Katholischer Jungschar und Katholischer Jugend, Haupt- und Ehrenamtliche auf Diözesan- und Pfarrebene, Lehrpersonen an katholischen Privatschulen, Ordensgemeinschaften, Priester, Diakone, Seminaristen sowie Elementarpädagoginnen und -pädagogen.
"Es ist sicher gelungen, eine erhöhte Sensibilisierung bei Mitarbeitenden zu erreichen", resümierte Hechl. Ein offenerer Umgang mit den Themen "Nähe und Distanz" sowie "Grenzüberschreitungen" sei erkennbar. Besonders im Kinder- und Jugendbereich bestehe heute mehr Aufmerksamkeit. Die aufkommenden Fragen reichten dabei von rechtlichen Aspekten bis zu Unsicherheiten rund um Nähe und Distanz, so die scheidende Leiterin der Stabsstelle. Schutz- und Präventionskonzepte seien bei vielen Einrichtungen inzwischen Standard.
"Dass weniger Fälle von Grenzverletzungen, Übergriffen und Gewalt im kirchlichen Kontext zu verzeichnen sind, ist vordergründig mit veränderten Strukturen zu erklären, die Präventionsarbeit hat aber sicher auch einen Teil dazu beigetragen", erklärte Hechl. Trotz Erfolgen bestehe weiter Handlungsbedarf: Immer mehr Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, suchten Orientierung, "wo genau die persönlichen, seelischen und körperlichen Grenzen im Kontakt und Zusammensein liegen".
Dies betreffe etwa Fragen, wie ein Kind getröstet werden darf und soll, ob es sinnvoll ist, es in den Arm zu nehmen, und wie man Spiele gestaltet, die mit Berührungen verbunden sind. Auf viele Fragen gebe es aber keine allgemeingültigen Antworten - sie müssten "im sorgsamen Abwägen und im Austausch über 'Nähe und Distanz' gefunden werden", betonte Hechl. Darüber zu sprechen - ohne Anlassfall - sei ein erster, wichtiger Schritt gegen eine "Kultur des Schweigens".