Salzburg: 25.000 Besucher bei der "Langen Nacht der Kirchen"
23.05.202523:43
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250 Veranstaltungen an knapp 60 Orten - Ökumenischer Gottesdienst am Salzburger Domplatz eröffnete "Lange Nacht"
Salzburg, 23.05.2025 (KAP) In Salzburg luden in der "Langen Nacht der Kirchen" 57 Orte und Kirchen zu etwa 250 Veranstaltungen ein. Rund 25.000 Gäste nutzten trotz anfänglichem Regen die Gelegenheit und machten diese Nacht mit den etwa 800 meist ehrenamtlichen Mitwirkenden zu einer besonderen Nacht, teilte die Erzdiözese Salzburg in einer Aussendung mit.
Ab 17.50 Uhr läuteten die teilnehmenden Kirchen die "Lange Nacht" ein, beim Salzburger Dom läutete etwa auch die größte Glocke, die Salvatorglocke. Die Nacht wurde dann mit einem ökumenischen Eröffnungsgottesdienst am Domplatz in Salzburg eröffnet. Mit dabei waren der Salzburger Generalvikar Roland Rasser, der altkatholische Pfarrer Martin Eisenbraun, die evangelische Pfarrerin Barbara Wiedermann, Evangelist Walter Pechhacker von der Neuapostolischen Kirche, die methodistische Pfarrerin Dorothee Büürma, Erzpriester Dumitru Viezuianu von der Rumänisch-orthodoxen Kirche und Nedad Savkovic von der Serbisch-orthodoxe Kirche.
Sehr zufrieden zeigte sich Dominik Elmer, Projektleiter der diesjährigen "Langen Nacht" in Salzburg: "Hoffnung macht sich breit. All die Mitwirkenden strahlen eine unglaubliche Freude aus. Es ist eine Lebendigkeit in der Stadt spürbar - in den Kirchen und zwischen den Kirchen. Die Menschen kommen über Gott und die Welt ins Gespräch. Es macht uns richtig Freude, dass all das, was wir erarbeitet haben, jetzt so fein ineinander geht. Wir sind dankbar und zufrieden."
Heiligkeit in den Religionen
Der verstorbene Papst Franziskus hatte das Jahr 2025 als Heiliges Jahr ausgerufen. In einem religionsübergreifenden Workshop gingen Referentinnen und Referenten aus Christentum, Judentum und Buddhismus mit den Teilnehmenden der Frage auf den Grund, wie der Begriff "Heiligkeit" in den unterschiedlichen Religionen verwendet wird.
"Es geht darum, die Sehnsucht nach Heiligkeit in diesem heiligen Jahr zu vertiefen", betonte Matthias Hohla, Referent für Ökumene und interreligiösen Dialog der Erzdiözese Salzburg: "Heiligkeit ist eine Würde, die Gott uns zuspricht." Susanne Lechner-Masser, Mitglied im Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte, erzählte von der heiligen Zeit des Sabbats im Judentum: "Die Welt wird so genommen, wie sie ist." Für Kurt Krammer ist es wichtig, Verständnis füreinander im Religionsdialog zu entwickeln. Im Buddhismus gebe es so etwas wie Heiligkeit nicht, wenngleich es ähnliche Begriffe gebe, etwa das Heilsam-sein und Unheilsam-sein von Denken, Rede und Tun. "Es ist in der Lebensverantwortung jedes einzelnen Menschen, sich bewusst zu fragen, ob es zum Heil führt", so Krammer.
Kultur und Hoffnungsgeschichten
Das Programm der "Langen Nacht" war auch reich an Kultur. Unter dem Motto "Labyrinth der Sinne" stand etwa das diesjährige Programm in der Kollegienkirche. Ein Buch-Labyrinth war Teil der künstlerischen Darbietungen. Musik, Tanz und Gesang sorgten für eine besondere Atmosphäre. Im Dom fand ein Taizé-Gebet statt.
Eine Uraufführung in Kooperation mit den Salzburger Festspielen lockte in die Stiftskirche St. Peter: Dort traf Händels "Israel in Egypt" auf moderne Improvisationen, begleitet von einer Lichtinstallation. In der Andräkirche kam es zur Premiere eines Live-Podcast des mit dem Ö3-Podcast-Award ausgezeichneten Podcast "Café am Rande der Freundlichkeit". Hoffnungsgeschichten wurden in den Katakomben in St. Peter erzählt. Auch Poetry Slam zum Thema konnte man dort erleben.
Am Kapitelplatz und im Stiftshof St. Peter war für Familien bestens gesorgt: Von Spieleangebot, über Hüpfburg und Kinderschminken bis zu einem Gesprächsformat über "Eltern sein - Paar bleiben" und "Als Paar gut kommunizieren" gab es für Kinder und Eltern Impulse und ein reichhaltiges Programm. Offen erzählten Menschen von ihren Familiengeschichten im neuen Format im Bischofshaus: "Was uns prägt. Familiengeschichte und Familiengeheimnisse."