Öffentliche Aufbahrung des Leichnams der im 16. Jahrhundert verstorbenen Kirchenlehrerin in der Basilika Alba de Tormes in der spanischen Provinz Salamanca sorgt für Diskussionen
Madrid, 21.05.2025 (KAP/KNA) Über den Umgang mit der heiligen Teresa von Avila (1515-1582) - Kirchenlehrerin und Schutzpatronin Spaniens - ist in der Diözese Salamanca ein Streit entbrannt. Grund ist die erneute Aufbahrung ihres stark verwesten Leichnams zwecks öffentlicher Verehrung - eine Gelegenheit, die es zuletzt 1914 gab. Trotz regen Zuspruchs in der Basilika Alba de Tormes, wo seit 11. Mai mehr als 53.000 Besucher gezählt wurden, regt sich nun zunehmend Kritik.
Wie das Portal "Vida Nueva Digital" berichtet, hält Salamancas Bischof Jose Luis Retana die Zurschaustellung für einen Fehler: "Ich denke, es dient nur dazu, die morbide Neugier der Menschen zu fördern." Die begleitenden Forschungsarbeiten von Historikern könnten auch vorgenommen werden, ohne den Körper der Toten zu zeigen.
Der zuständige Karmelitinnen-Orden, dem die Heilige angehörte, räumte inzwischen ein, dass es wohl besser gewesen wäre, ihren Sarg nur zugedeckt auszustellen. Dennoch wolle man Besuchern weiterhin Leben und Wirken Teresa von Avilas näherbringen. Noch bis Sonntag soll ihr Leichnam in Alba de Tormes zu sehen sein.
Die Mystikerin und Karmelitin Teresa von Avila wurde 1515 geboren und starb 1582 in der Nähe von Salamanca. Sie wurde 1614 heiliggesprochen und von Papst Paul VI. 1970 als erste Frau zur Kirchenlehrerin ernannt.