Bischof Scheuer bei Requiem im Linzer Mariendom: Der verstorbene frühere OÖ-Caritasdirektor und Bischofsvikar war "wesentlicher Motor für die soziale Ausrichtung der Kirche in unserem Land"
Linz, 20.05.2025 (KAP) Prälat Josef Mayr ist am Dienstag unter großer Anteilnahme der Diözese Linz zu Grabe getragen worden. Als Pfarrer, Jugend- und Betriebsseelsorger, oberösterreichischer Caritasdirektor und Bischofsvikar war Mayr eine der prägenden Persönlichkeiten der Katholischen Kirche der Nachkriegszeit in Oberösterreich. Dem Requiem im Linzer Mariendom stand Bischof Manfred Scheuer vor. Er bezeichnete Mayr u.a. als "wesentlichen Motor für die soziale Ausrichtung der Kirche in unserem Land".
Mit dem Bischof zelebrierten Generalvikar Severin Lederhilger, Dompropst Wilhelm Vieböck, Mitglieder des Domkapitels und emeritierte Domkapitulare, der emeritierte Bischofsvikar Franz Haidinger und aus der Erzdiözese Alba Iulia (Rumänien) der ehemalige Caritasdirektor Janosh Szasz. Viele Angehörige, Mitarbeiter, Wegbegleiter und Freunde waren gekommen, um Abschied zu nehmen.
"Wir haben in der Diözese Linz und in ganz Oberösterreich Josef Mayr sehr viel zu verdanken - mehr, als es Worte ausdrücken können", sagte Bischof Scheuer in seiner Predigt. Josef Mayr habe "dem Evangelium ein Gesicht gegeben. Durch ihn wurde etwas vom Reich Gottes verwirklicht."
Altlandeshauptmann Josef Pühringer dankte in seiner Ansprache dem Verstorbenen für die gute Zusammenarbeit mit dem Land Oberösterreich und würdigte ihn als Pionier, der "in unserem Land sichtbare und spürbare Spuren hinterlassen hat: in der Jugendarbeit, in der Betriebsseelsorge, vor allem auch in der Caritasarbeit und im sozialen Oberösterreich ganz generell."
Caritasdirektor Franz Kehrer sagte u.a., dass Mayr von 1991 bis 2001 als Direktor die Caritas in Oberösterreich und in Österreich entscheidend mitgestaltet habe: "Sein Wirken war stets geprägt vom Grundauftrag der Caritas - Not sehen und handeln. Er lebte die christliche Nächstenliebe nicht nur in Worten, sondern in konkreten Taten. Er sah die Not - nicht abstrakt, nicht entfernt, sondern ganz nah. Und er fragte nicht lange: 'Wer hilft?', sondern er sagte: 'Ich werde helfen.'"
Im Rahmen des Requiems wurde auch das Vermächtnis des Verstorbenen verlesen. Gedanken, die Josef Mayr selbst formuliert und mit "Dank für ein erfülltes Leben" überschrieben hatte. An erster Stelle stand der Dank an Gott für seine Priesterberufung: "Für mich gibt es keinen schöneren Beruf. Ich wünsche und bete auch, dass der Zugang zu diesem Beruf in Zukunft auch verheirateten Frauen und Männern ermöglicht wird."
Im Rückblick auf sein langes Leben hielt Mayr fest: "Ich habe mich mein ganzes Leben bemüht, den Menschen etwas von der Fülle der Menschenliebe Jesu zu vermitteln, die ich selbst erfahren habe. Durch meinen Einsatz für Menschen hatte ich ein glückliches und erfülltes Leben."
Nach dem Segen am Ende des Gottesdienstes, den Bischof Manfred Scheuer erteilte, wurde die Verbundenheit zu Josef Mayrs Pfarre Linz-St. Margarethen nochmals deutlich: Pfarrmitglieder geleiteten den Sarg aus dem Mariendom, um den Verstorbenen "heimzubringen" in "seine Pfarre" St. Margarethen. Mayr war über 45 Jahre als Pfarrseelsorger in Linz-Margarethen tätig gewesen. Er war am 9. Mai im 94. Lebensjahr verstorben.
Früherer Caritasdirektor und Bischofsvikar am Freitag im 94. Lebensjahr verstorben - Bischöfe Scheuer und Aichern würdigen Mayr als Brückenbauer, Sozialpionier und Seelsorger