Rom: Kardinal Reina neuer Großkanzler des Instituts Johannes Paul II.
20.05.202514:35
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Führungswechsel an der päpstlichen Einrichtung für die Wissenschaften von Ehe und Familie - Zudem neuer Bürochef im vatikanischen Entwicklungsdikasterium
Vatikanstadt, 20.05.2025 (KAP) Papst Franziskus hat Kardinal Baldassare Reina zum neuen Großkanzler des Päpstlichen Theologischen Instituts Johannes Paul II. für die Wissenschaften von Ehe und Familie ernannt. Der Kardinal, der auch päpstlicher Vikar für Rom ist, tritt die Nachfolge von Erzbischof Vincenzo Paglia an, der am 20. April 80 Jahre alt wurde und damit das vom Vatikan vorgeschriebene Pensionsalter erreicht hat. Paglia hatte das Amt des Großkanzlers des Instituts seit seiner Ernennung im Jahr 2016 inne.
Das Päpstliche Theologische Institut Johannes Paul II. wurde 1982 von Papst Johannes Paul II. gegründet zur Förderung des Studiums und der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der kirchlichen Lehre über Ehe und Familie. Dies war eine Reaktion auf die Forderung der Bischofssynode über die Familie im Jahr 1980, bei der die Einrichtung solcher Institutionen empfohlen wurde. Seinen Sitz hat das Institut an der Päpstlichen Lateranuniversität, deren Großkanzler Reina kraft seiner Funktion schon bisher war.
Die Ernennung von Kardinal Reina kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Institut bereits eine bedeutende Weiterentwicklung erfahren hat. In den Jahren 2014 und 2015 fanden Bischofssynoden über die Familie statt, die einen stärker pastoralen und missionarischen Ansatz für das moderne Familienleben forderten. Daraufhin aktualisierte Papst Franziskus 2017 die Statuten und erweiterte den Aufgabenbereich des Instituts insofern, dass dessen akademische Arbeit nicht nur die kirchliche Lehre, sondern auch die menschlichen Wissenschaften umfassen sollte.
Der bisherige Großkanzler, Erzbischof Vincenzo Paglia, steht auch an der Spitze der Päpstlichen Akademie für das Leben, die er 2016 reformierte. Es wird erwartet, dass er sich in naher Zukunft auch von diesem Amt zurückzieht.
Unter den weiteren ersten Ernennungen durch Leo XIV. am Tag nach seiner offiziellen Amtsübernahme gab der Vatikan am Montag auch die Bestellung des Jesuiten Avelino Chicoma Bundo Chico zum Bürochef im vatikanischen Entwicklungsdikasterium an, wo er bislang als Offizial beschäftigt war. Zudem wird der Erzbischof von Ajacco auf Korsika, Kardinal François-Xavier Bustillo, Leos Sondergesandter bei Feierlichkeiten im französischen Paray-le-Monial. Dort endet am 27. Juni ein Festjahr zur Erinnerung an Herz-Jesu-Visionen der Ordensfrau Marguerite-Marie Alacoque, auf welche sich Papst Franziskus in seiner letzten Enzyklika "Dilexit nos" bezog.