Schönborn: Welt braucht nichts mehr als einen Friedenspapst
16.05.202510:29
Österreich/Vatikan/Papst/Kirche/Schönborn
Kardinal in "Heute"-Freitagskolumne: Papst verkörpert das, "was nicht bezahlbar ist und was wir alle brauchen: den Glauben!"
Wien, 16.05.2025 (KAP) Einmal mehr hat sich Kardinal Christoph Schönborn bewegt gezeigt über die Ereignisse der vergangenen Wochen in der Katholischen Kirche. "Es berührt mich, wie sehr der Abschied von Papst Franziskus, das Konklave und die Wahl von Leo XIV. die Menschen bewegt", so Schönborn in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "heute". Papst Leos erstes Wort auf der Loggia des Petersdom sei "Frieden" gewesen, so der Kardinal: "Was braucht unsere Welt mehr?"
Schönborn stellt die Frage, weshalb der Papst auch heute noch fasziniere, fast mehr als früher. Er sei nicht nur das Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken. Der "Mann in Weiß" sei auch eine Symbolfigur: "Er verfügt über keine Armee, er hat keine politische Macht. Er verkörpert das, was nicht bezahlbar ist und was wir alle brauchen: den Glauben!"
Vom ersten Moment an habe Leo XIV. die Herzen gewonnen. "Seine bescheidene Art, sein Sinn für Humor, seine menschliche Nähe sprechen direkt an", so Schönborn. Jetzt leitet er die Weltkirche und habe zudem Sympathie für Österreich, das er mehrfach besucht hat.
Der Gottesdienst zur Amtseinführung des neuen Papstes am Sonntag findet um 10 Uhr auf dem Petersplatz statt. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie rund 100.000 Mitfeiernde vor Ort werden erwartet, ebenso Vertreter der katholischen, orthodoxen und evangelischen Kirche und anderer Religionsgemeinschaften aus aller Welt. Bei einer Zeremonie am Petrusgrab unter dem Petersdom erhält Leo XIV. zuvor die päpstlichen Insignien: das wollene Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, und den eigens für ihn angefertigten Fischerring.
Die staatliche Delegation aus Österreich bei der Amtseinführung führt Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) an. Die heimische katholische Kirche vertreten unter anderem der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, und der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. In Österreich läuten zeitgleich zum Beginn der Amtseinführung um 10 Uhr für 15 Minuten die Kirchenglocken.