Großerzbischof: Papstbesuch in Ukraine kann Frieden bringen
16.05.202510:02
Ukraine/Vatikan/Russland/Krieg/Kirche/Papst
Oberhaupt der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine übergab Leo XIV. Listen von Ukrainern, die in russischer Gefangenschaft sind oder vermisst werden
Kiew/Vatikanstadt, 16.05.2025 (KAP/KNA) Eine Reise von Papst Leo XIV. in die Ukraine könnte dem von Russland angegriffenen Land nach Auffassung des Kiewer Großerzbischofs Swjatoslaw Schewtschuk Frieden bringen. Schewtschuk sagte nach Angaben seiner ukrainischen griechisch-katholischen Kirche am Donnerstag dem Papst in einer Privataudienz im Vatikan, seine Landsleute seien davon überzeugt, "dass der Besuch des Papstes dazu beitragen wird, den Krieg in der Ukraine zu beenden". Er halte es für seine Pflicht, Leo XIV. im Namen von Millionen Ukrainern einzuladen, die auf ihn warteten.
Der Großerzbischof dankte dem Papst für dessen Friedensappelle. Seine Forderungen nach einem Ende des Krieges seien äußerst wichtig. Schewtschuk habe auch an den fünftägigen Ukraine-Besuch von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 2001 erinnert. Diese Visite sei von den Ukrainern als Zeichen verstanden worden, "dass der Kommunismus niemals in unser Land zurückkehren wird".
Liste mit Gefangenen und Vermissten
Das Oberhaupt der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine übergab Leo XIV. den Angaben zufolge Listen von Ukrainern, die in russischer Gefangenschaft sind oder vermisst werden. Der Vatikan hat bereits mehrfach beim Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine geholfen. Der Vatikan veröffentlichte ein Video von der Begegnung von Leo XIV. mit Schewtschuk, äußerte sich aber zunächst nicht zum Inhalt der Gespräche.
Bereits Leos Vorgänger Papst Franziskus (2013-2025) bekam mehrere Einladungen zu einer Reise in die Ukraine. Die Reise kam unter anderem deshalb nicht zustande, weil Franziskus sagte, er könne nur dann nach Kiew reisen, wenn er auch nach Moskau eingeladen werde. Letzteres kam jedoch wohl nie zustande. Die Reise von Johannes Paul II. 2001 war die bislang einzige Papstreise in das Land.
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